Eddy Merckx gewinnt Verhoeven Open – Kogelbauer, Szivacz und Weiss in Semifinal-Runde out

 

07.08.2018. Nikolaus Kogelbauer, Herbert Szivacz und Alexander Weiss ist bei den mit 70.000 US Dollar dotierten  Three Cushion Verhoeven Open in New York die Qualifikation für die Semifinal-Round-Robin Runde geglückt. Der Turniersieg ging an die Nummer Zwei der Dreiband-Weltrangliste, den Belgier Eddy Merckx.

Für Österreichs Dreiband Nachwuchshoffnung Nikolaus Kogelbauer war die Reise nach New York gekoppelt mit seinem ersten internationalen Dreiband-Auftritt in der Allgemeinen Klasse auf alle Fälle eines – eine umfangreiches Bündel an neuen Turnier-Erfahrungen, die der 16-jährige Gymnasiast aus Wien, der von seinem Vater in den Big-Apple begleitet wurde,  wie ein Schwamm aufsog und sich dabei sportlich und auch neben dem Tisch sehr gut präsentierte.

Nikolaus Kogelbauer bei seinem ersten internationalen Auftritt in New York – Foto (c) Klaus Kogelbauer

„Ich bin in erster Linie hier hergeflogen um einfach Spaß bei meinen Matches zu haben und ich habe mir eigentlich kein großes Ziel gesetzt. In der ersten Qualifikationsgruppenphase war ich dann auch etwas von meiner Top-Form entfernt“ so Kogelbauer, dem trotzdem mit vier Siegen bei zwei Niederlagen in seiner Gruppe der zweite Gesamtrang und damit der Aufstieg in das Round Robin Semifinale der besten 40 Spieler gelang.

Gleich taten es ihm auch der Wiener Alexander Weiss und der Niederösterreicher Herbert Szivacz, die in ihren Qualifikationsgruppen mit vier Siegen und zwei Niederlagen (Weiss) bzw. fünf Siegen und einer Niederlage (Szivacz) bilanzierten.

Spielte in New York eine solide erste Qualifikationsrunde – Alexander Weiss – Foto (c) Klaus Kogelbauer

Szivacz gelang dabei unter anderem ein klarer 25-11 Sieg gegen den Dreiband Weltranglistenzwölften Quyet Chien Tran aus Vietnam mit einem Weltklasse-Punktedurchschnitt von 2.778.

Herbert Szivacz qualifizierte sich mit fünf Siegen für die Semifinal Runde – Foto (c) Klaus Kogelbauer

In der Semifinal-Round Robin Phase wurde dann die Spreu vom Weizen getrennt. Kogelbauer, mit Szivacz in Gruppe A gesetzt, war nur in der Lage gegen den Niederländer Wilco Meusen anzuschreiben, ließ aber in einigen Matches sein großes Potential aufblitzen.

„Ein paar deutlich stärkere Leute hab ich schon etwas ärgern können. Gegen Eddy Leppens sind mir 31 Punkte in 21 Aufnahmen gelungen. Er hat mit einem sehr starken Finish den Sack zugemacht. Auch gegen Carlos Campino war ich lange auf Augenhöhe aber in der entscheidenden Phase kommt dann eben eine hohe Serie und das wars. Darauf muss ich hinarbeiten, dass mir das in Zukunft selbst gelingt“, so Kogelbauer, der auch das Vergnügen hatte, gegen den in der Dreiband-Weltrangliste führenden Belgier Frederic Caudron anzutreten.

Legte in der Semifinal-Round Robin Phase leistungsmäßig zu – Nikolaus Kogelbauer – Foto (c) Kozoom

Herbert Szivacz war auf dem Weg ein positives Scoring Ergebnis von fünf Siegen bei vier Niederlagen zu erzielen, allein der Matchball gegen den Kolumbianer Carlos Campino wollte nicht gelingen. Der Südamerikaner ließ sich nicht dreimal bitten und verwandelte seinen zweiten Matchball zum 40-39 Sieg, der den Niederösterreicher in der Endabrechnung um einen Rang zurückwarf und ein um 1.000 US Dollar reduziertes Preisgeld bescherte.

„Daran habe ich im Verlauf des Matches überhaupt nicht gedacht. Unabhängig davon war es für mich ein absolut geniales Turnier. Es läuft alles sehr unkompliziert ab. Der Turnierplan ist straff organisiert, das Material ist top-gepflegt und die ganze Atmosphäre ist einmalig. Ich möchte auf alle Fälle wiederkommen“ so der Pottendorfer.

War vom Rahmen und Turnierablauf begeistert – Herbert Szivacz – Foto (c) Kozoom

Bei Alexander Weiss war hingegen nach der ersten Qualifikationsrunde die Luft draußen. Der in der kommenden Dreiband Bundesliga-Saison wieder für den 1. Pottendorfer Billardsportklub antretende Rechtshänder kam in seiner Semifinal-Gruppe gehörig unter die Räder und blieb ohne weiteren Partie-Erfolg.

„In der Vorrunde war ich mit meiner Leistung halbwegs zufrieden aber in der Semifinal-Gruppe hätte ich mir schon noch mehr erwartet. Ich muss aber auch zugeben, dass ich die deutliche Mehrbelastung durch die Vielzahl an Partien gespürt habe und dass mir etwas die Kraft ausgegangen ist“ erklärte der Wiener, der seine Teilnahme aber keinesfalls bereute. „Es war eine wunderbare Erfahrung und ich bin froh, dass ich hier mit dabei war. Ich habe viel mitgenommen und viel gelernt und möchte auch im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder hier spielen. Es ist eine sehr familiäre Atmosphäre und man hat die Möglichkeit mit Leuten zu spielen, mit denn man sonst nicht spielen kann“.

Blieb im Round Robin Semifinale ohne Sieg – Alexander Weiss – Foto (c) Kozoom

Merckx dominiert finale Phase
Die Knock Out Finalphase der besten acht Spieler sah einen klar dominierenden Mann, den Belgier Eddy Merckx. Der 49-jährige Dreibandweltmeister der Jahre 2006 und 2012 verwandelte zunächst in einem hochklassigen Viertelfinale gegen seinen Landsmann Roland Forthomme einen 18-31 Rückstand noch in einen 40-37 Sieg und düpierte im Anschluss in einem ebenfalls hochwertigen Halbfinale den deutschen Dreiband-Star Martin Horn mit 40-35.

Im Finale gegen den bis dahin ungeschlagenen Spanier Daniel Sanchez produzierte Merckx dann mit einem Punktedurchschnitt von über 3 seine Turnierbestleistung und konnte sich nach seinem klaren 40-27 Triumph über einen Siegerscheck von 9.000 US Dollar freuen.

War in der KO-Phase beim Verhoeven Open nicht zu biegen – Eddy Merckx – Foto (c) Kozoom

(a.kronlachner@billardunion.at)

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